"Bitte bringen Sie mich zurück"

"Guten Tag, mein Name ist Andrea Häuser, ich bin aus der Fürsorge entrissen, bitte bringen Sie mich zurück."

die paar Treppenstufen hoch, durch die Tür, den Polizisten ins Gesicht sehen, tief Luft holen, sich zusammennehmen, - und aufgeben.

Fahrt im Polizeiwagen, Aussteigen vor der Tür, durch das Tor - und wieder da*heim*.

Ein paar Tage Isolierung, kein Kontakt zur Gruppe, kein Kontakt zu Freunden, keine Bücher, kein Taschengeld; detaillierten Fluchtbericht schreiben - und danach wieder Alltag.

Es ist ganz einfach.
Und deswegen ist es so schwer.
Es ist schwer, zu widerstehen.
Es ist schwer, auch wenn es unvermeidlich ist - aufgeben oder verlieren. Keiner verschwindet für immer.

Manche meinen, es ist "ehrenvoller", sich nicht auf der Strasse oder am Hauptbahnhof aufgreifen zu lassen, sondern erst zurückzukommen, wann man selbst will.
Andere finden es "feige". Kristin meinte "Entweder erwischt mich, oder Ihr kriegt mich nicht".

2 Tage. 2 Städte weiter. Man hat sie erwischt.


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